Autoritarismus als eine Form abweichenden Verhaltens

Nonfiction, Health & Well Being, Psychology, Developmental Psychology
Cover of the book Autoritarismus als eine Form abweichenden Verhaltens by Jasmin Becker, GRIN Verlag
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Author: Jasmin Becker ISBN: 9783638371896
Publisher: GRIN Verlag Publication: April 27, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Jasmin Becker
ISBN: 9783638371896
Publisher: GRIN Verlag
Publication: April 27, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Psychologie - Entwicklungspsychologie, Note: 2+, Hochschule Mittweida (FH) (Fachbereich Soziale Arbeit), Veranstaltung: Kindheit/Jugend, Sprache: Deutsch, Abstract: Autoritarismus als eine Form abweichenden Verhaltens bezeichnet eine Verhaltensweise, die ganz allgemein durch die Unterordnung unter Mächtigere und die Unterdrückung Schwächerer gekennzeichnet ist. Erstmals wurde sich mit dem Autoritarismusbegriff in den 'Studien über Autorität und Familie', welche durch die Machtergreifung Hitlers abgebrochen und 1936 in Paris veröffentlicht wurden, auseinandergesetzt. Erich Fromm arbeitete im sozialpsychologischen Teil dieser Studien den Zusammenhang zwischen Unterordnung unter Mächtigere und Aggressivität heraus. Er entwickelte das Konzept des 'sadomasochistischen Charakters', welches zu den relevanten Vorläufern der 'autoritären Persönlichkeit' gehört. In den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Figur des 'autoritären Charakters' von Adorno zur Erklärung der massenhaften Gefolgschaft der Deutschen unter dem Nationalsozialismus herangezogen. 1950 ging es in der Untersuchung zur 'autoritären Persönlichkeit' der Berkeley- Gruppe (Adorno, Frenkel-Brunswick, Levinson, Sanford u.a.) um potentiell faschistische Menschen, die von ihrer psychischen Struktur her durch faschistische Propaganda besonders leicht zu beeinflussen sind und nicht primär um Menschen, die schon Mitglied in faschistischen Organisationen waren. Mit den Vorarbeiten zu dieser Studie wurde 1943 in Kalifornien begonnen, indem Daniel Levinson und Nevitt Sanford eine Skala zur Messung antisemitischer Orientierungen entwickelten. Else Frenkel-Brunswick, eine österreichische Psychologin, die aufgrund der Verfolgungen infolge des Anschlusses Österreichs an Deutschland, Österreich verlassen mußte, trug dazu bei, daß in den Untersuchungen zur autoritären Persönlichkeit auch qualitative Zugangsweisen und biographisch orientierte Interviews mit eingingen. 1944 begann die Zusammenarbeit von Frenkel-Brunswick, Levinson und Sanford mit Theodor W. Adorno. Nach dieser Studie gab es natürlich andere Versuche, das Autoritarismuskonzept neu zu bestimmen: So entwickelte Rokeach um 1960 zur Erklärung von Rechts- und Linksextremismus das Dogmatismus-Konzept. Milgram machte Experimente über die Autorität von Wissenschaftlern. Christel Hopf hat zusätzlich zur klassischen Beschreibung des autoritären Charakters noch bindungstheoretische Aspekte betrachtet. Wilhelm Heitmeyer hat das Phänomen Rechtsextremismus unter dem Gesichtspunkt der politischen Sozialisation betrachtet.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Psychologie - Entwicklungspsychologie, Note: 2+, Hochschule Mittweida (FH) (Fachbereich Soziale Arbeit), Veranstaltung: Kindheit/Jugend, Sprache: Deutsch, Abstract: Autoritarismus als eine Form abweichenden Verhaltens bezeichnet eine Verhaltensweise, die ganz allgemein durch die Unterordnung unter Mächtigere und die Unterdrückung Schwächerer gekennzeichnet ist. Erstmals wurde sich mit dem Autoritarismusbegriff in den 'Studien über Autorität und Familie', welche durch die Machtergreifung Hitlers abgebrochen und 1936 in Paris veröffentlicht wurden, auseinandergesetzt. Erich Fromm arbeitete im sozialpsychologischen Teil dieser Studien den Zusammenhang zwischen Unterordnung unter Mächtigere und Aggressivität heraus. Er entwickelte das Konzept des 'sadomasochistischen Charakters', welches zu den relevanten Vorläufern der 'autoritären Persönlichkeit' gehört. In den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Figur des 'autoritären Charakters' von Adorno zur Erklärung der massenhaften Gefolgschaft der Deutschen unter dem Nationalsozialismus herangezogen. 1950 ging es in der Untersuchung zur 'autoritären Persönlichkeit' der Berkeley- Gruppe (Adorno, Frenkel-Brunswick, Levinson, Sanford u.a.) um potentiell faschistische Menschen, die von ihrer psychischen Struktur her durch faschistische Propaganda besonders leicht zu beeinflussen sind und nicht primär um Menschen, die schon Mitglied in faschistischen Organisationen waren. Mit den Vorarbeiten zu dieser Studie wurde 1943 in Kalifornien begonnen, indem Daniel Levinson und Nevitt Sanford eine Skala zur Messung antisemitischer Orientierungen entwickelten. Else Frenkel-Brunswick, eine österreichische Psychologin, die aufgrund der Verfolgungen infolge des Anschlusses Österreichs an Deutschland, Österreich verlassen mußte, trug dazu bei, daß in den Untersuchungen zur autoritären Persönlichkeit auch qualitative Zugangsweisen und biographisch orientierte Interviews mit eingingen. 1944 begann die Zusammenarbeit von Frenkel-Brunswick, Levinson und Sanford mit Theodor W. Adorno. Nach dieser Studie gab es natürlich andere Versuche, das Autoritarismuskonzept neu zu bestimmen: So entwickelte Rokeach um 1960 zur Erklärung von Rechts- und Linksextremismus das Dogmatismus-Konzept. Milgram machte Experimente über die Autorität von Wissenschaftlern. Christel Hopf hat zusätzlich zur klassischen Beschreibung des autoritären Charakters noch bindungstheoretische Aspekte betrachtet. Wilhelm Heitmeyer hat das Phänomen Rechtsextremismus unter dem Gesichtspunkt der politischen Sozialisation betrachtet.

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