Bewirkte das Ende der Sowjetunion das Aufkommen des Antisemitismus in Russland?

Antisemitismus in Russland

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science
Cover of the book Bewirkte das Ende der Sowjetunion das Aufkommen des Antisemitismus in Russland? by Maxim Kimerling, GRIN Verlag
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Author: Maxim Kimerling ISBN: 9783640500406
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 28, 2009
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Maxim Kimerling
ISBN: 9783640500406
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 28, 2009
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Antisemitismus, Antizionismus, Israelkritik, Sprache: Deutsch, Abstract: Im demokratischen Russland der 1990er Jahre wurde häufig ein Phänomen beobachtet, das es so eigentlich nicht hätte geben dürfen. In vielen Städten marschierten Männer in SA-ähnlichen Uniformen und schrien Parolen wie 'Rossiya dla Russkih' (Russland den Russen) oder forderten die Deportation der Juden nach Israel und die der Kaukasier in die Türkei. An die Mauern gemalte Botschaften forderten die Bürger zu Boykotten gegen 'jüdische Schieber' auf und appellierten an die Russen, nur russische Produkte bei Russen zu kaufen (vgl. Russische Nationale Einheit 2002). Verschiedene Gruppierungen rechtsextremistischer Prägung wuchsen wie Pilze aus dem Boden und verbreiteten ihren Aktionsradius scheinbar unaufhaltsam in allen Regionen. In jüdischen Gemeinden verbreiteten sich berechtigte Sorgen, Opfer von Anschlägen zu werden, die sich dann auch bewahrheiteten, als in einigen Synagogen des Landes Sprengsätze gefunden wurden.Der Präsident Boris Jelzin versprach, er werde entschiedener gegen den Antisemitismus und extremistische Gruppierungen vorgehen. Allen Versprechungen zum Trotz gab es weiterhin vereinzelt Überfälle auf jüdische Geistliche und Gemeinden und es wurden weiterhin Flugblätter und Publikationen antisemitischen Inhalts verbreitet. In vielen Fällen machte die Exekutive randalierende Jugendliche für die Umtriebe verantwortlich. Ein politischer Hintergrund wurde fast immer ausgeschlossen. Die Behörden legten eine beunruhigende Passivität und Gleichgültigkeit an den Tag.Ferner berichteten viele jüdische Mitbürger über einen zunehmenden alltäglichen oder populären Antisemitismus. In der Zeit von Perestroika und Glasnost traten Antisemitismus und Rassismus dermaßen massiv in Erscheinung, dass es für Minderheiten keine Sicherheit mehr gab, angesichts der lähmenden Gleichgültigkeit seitens der Exekutive (vgl. ebd.). Im zweiten Teil der Arbeit erläutere ich anhand einiger Bespiele die Auswirkungen der staatlichen Antisemitismuspolitik nach dem Sechstagekrieg auf das Leben der jüdischen Bevölkerung in der RFSR und inwieweit diese Jahrzehnte der Politik auf die Jahre nach der Perestroika Auswirkungen hatten. Für den Dritten Teil der Arbeit sind diese Ereignisse entscheidend, denn sie erklären das Aufkommen antisemitischer Propaganda, rechtsradikaler Gruppierungen und extremistischer Parteien in den 1990er Jahren und geben Auskunft darüber, dass nicht das Ende der Sowjetunion das Aufkommen des Antisemitismus und eine negative Einstellung zu Israel bewirkte.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Antisemitismus, Antizionismus, Israelkritik, Sprache: Deutsch, Abstract: Im demokratischen Russland der 1990er Jahre wurde häufig ein Phänomen beobachtet, das es so eigentlich nicht hätte geben dürfen. In vielen Städten marschierten Männer in SA-ähnlichen Uniformen und schrien Parolen wie 'Rossiya dla Russkih' (Russland den Russen) oder forderten die Deportation der Juden nach Israel und die der Kaukasier in die Türkei. An die Mauern gemalte Botschaften forderten die Bürger zu Boykotten gegen 'jüdische Schieber' auf und appellierten an die Russen, nur russische Produkte bei Russen zu kaufen (vgl. Russische Nationale Einheit 2002). Verschiedene Gruppierungen rechtsextremistischer Prägung wuchsen wie Pilze aus dem Boden und verbreiteten ihren Aktionsradius scheinbar unaufhaltsam in allen Regionen. In jüdischen Gemeinden verbreiteten sich berechtigte Sorgen, Opfer von Anschlägen zu werden, die sich dann auch bewahrheiteten, als in einigen Synagogen des Landes Sprengsätze gefunden wurden.Der Präsident Boris Jelzin versprach, er werde entschiedener gegen den Antisemitismus und extremistische Gruppierungen vorgehen. Allen Versprechungen zum Trotz gab es weiterhin vereinzelt Überfälle auf jüdische Geistliche und Gemeinden und es wurden weiterhin Flugblätter und Publikationen antisemitischen Inhalts verbreitet. In vielen Fällen machte die Exekutive randalierende Jugendliche für die Umtriebe verantwortlich. Ein politischer Hintergrund wurde fast immer ausgeschlossen. Die Behörden legten eine beunruhigende Passivität und Gleichgültigkeit an den Tag.Ferner berichteten viele jüdische Mitbürger über einen zunehmenden alltäglichen oder populären Antisemitismus. In der Zeit von Perestroika und Glasnost traten Antisemitismus und Rassismus dermaßen massiv in Erscheinung, dass es für Minderheiten keine Sicherheit mehr gab, angesichts der lähmenden Gleichgültigkeit seitens der Exekutive (vgl. ebd.). Im zweiten Teil der Arbeit erläutere ich anhand einiger Bespiele die Auswirkungen der staatlichen Antisemitismuspolitik nach dem Sechstagekrieg auf das Leben der jüdischen Bevölkerung in der RFSR und inwieweit diese Jahrzehnte der Politik auf die Jahre nach der Perestroika Auswirkungen hatten. Für den Dritten Teil der Arbeit sind diese Ereignisse entscheidend, denn sie erklären das Aufkommen antisemitischer Propaganda, rechtsradikaler Gruppierungen und extremistischer Parteien in den 1990er Jahren und geben Auskunft darüber, dass nicht das Ende der Sowjetunion das Aufkommen des Antisemitismus und eine negative Einstellung zu Israel bewirkte.

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