Positionsverteidigung, Imperialismus oder Irredentismus?

Russland und die "Russischsprachigen", 1991-2015

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science, International
Cover of the book Positionsverteidigung, Imperialismus oder Irredentismus? by Franz Preissler, Andreas Umland, ibidem
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Franz Preissler, Andreas Umland ISBN: 9783838272627
Publisher: ibidem Publication: August 31, 2018
Imprint: ibidem Language: German
Author: Franz Preissler, Andreas Umland
ISBN: 9783838272627
Publisher: ibidem
Publication: August 31, 2018
Imprint: ibidem
Language: German

Instrumentalisiert Russland die russischsprachigen Minderheiten in den Nachbarstaaten Lettland, Estland, Georgien und Ukraine zur Verteidigung seiner Position als Großmacht oder für imperiale Zielsetzungen? Oder handelt es sich bei seiner Ukrainepolitik um Irredentismus, d.h. um expansiven Nationalismus? Franz Preissler entwickelt zur Beantwortung der ersten Frage ein Modell auswärtiger Minderheitenpolitik, bestehend aus vier unabhängigen Faktoren. Deren wichtigster ist das Ausmaß der Konflikte zwischen Mutterland und Staat mit innerer Minderheit, hier nicht zuletzt in Sicherheitsfragen. In einem zweiten Schritt bestimmt Preissler die Faktoren, die einen Anspruch auf ein Gebiet und die dort lebende Bevölkerung in einem angrenzenden Staat, also Irredentismus, befördern. Ein solcher Anspruch wird oft mit historischen oder nationalistischen Argumenten gerechtfertigt. Der Autor untersucht, ob diese einzelnen Faktoren im Falle Russlands und der Krim sowie der Ost- und der Südukraine gegeben waren. Preissler zufolge ist nicht klar, ob es Russland nach der Krim auch um den Anschluss (von Teilen) der Ost- und Südukraine ging. Auf jeden Fall waren geopolitische (strategische) und innenpolitische Motive wichtiger als 'ethnonationale'. Die Putin-Führung instrumentalisierte erneut (nach Georgien 2008) eine Minderheitenfrage in einem Nachbarstaat – diesmal auch zur Sicherung des russischen Regimes und noch kriegerischer. Preissler zieht eine Parallele zwischen der Entwicklung Serbiens ab Ende der 1980er Jahre und der Russlands unter Putin seit 2012: In beiden Staaten setz(t)en Führungen zur Machterhaltung auf Nationalismus, Illiberalismus und Irredentismus. Das neue nationalistische Russland und seine Politik gegenüber der Ukraine und dem liberalen Westen stellen vor allem für die EU und ihre liberalen Mitgliedsstaaten eine größere Herausforderung als Serbien unter Milošević dar.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Instrumentalisiert Russland die russischsprachigen Minderheiten in den Nachbarstaaten Lettland, Estland, Georgien und Ukraine zur Verteidigung seiner Position als Großmacht oder für imperiale Zielsetzungen? Oder handelt es sich bei seiner Ukrainepolitik um Irredentismus, d.h. um expansiven Nationalismus? Franz Preissler entwickelt zur Beantwortung der ersten Frage ein Modell auswärtiger Minderheitenpolitik, bestehend aus vier unabhängigen Faktoren. Deren wichtigster ist das Ausmaß der Konflikte zwischen Mutterland und Staat mit innerer Minderheit, hier nicht zuletzt in Sicherheitsfragen. In einem zweiten Schritt bestimmt Preissler die Faktoren, die einen Anspruch auf ein Gebiet und die dort lebende Bevölkerung in einem angrenzenden Staat, also Irredentismus, befördern. Ein solcher Anspruch wird oft mit historischen oder nationalistischen Argumenten gerechtfertigt. Der Autor untersucht, ob diese einzelnen Faktoren im Falle Russlands und der Krim sowie der Ost- und der Südukraine gegeben waren. Preissler zufolge ist nicht klar, ob es Russland nach der Krim auch um den Anschluss (von Teilen) der Ost- und Südukraine ging. Auf jeden Fall waren geopolitische (strategische) und innenpolitische Motive wichtiger als 'ethnonationale'. Die Putin-Führung instrumentalisierte erneut (nach Georgien 2008) eine Minderheitenfrage in einem Nachbarstaat – diesmal auch zur Sicherung des russischen Regimes und noch kriegerischer. Preissler zieht eine Parallele zwischen der Entwicklung Serbiens ab Ende der 1980er Jahre und der Russlands unter Putin seit 2012: In beiden Staaten setz(t)en Führungen zur Machterhaltung auf Nationalismus, Illiberalismus und Irredentismus. Das neue nationalistische Russland und seine Politik gegenüber der Ukraine und dem liberalen Westen stellen vor allem für die EU und ihre liberalen Mitgliedsstaaten eine größere Herausforderung als Serbien unter Milošević dar.

More books from ibidem

Cover of the book Dealing with the Yugoslav Past by Franz Preissler, Andreas Umland
Cover of the book Von Revolution zu Autopoiese: Auf den Spuren Augusto Boals ins 21. Jahrhundert by Franz Preissler, Andreas Umland
Cover of the book Latvia—a Work in Progress? by Franz Preissler, Andreas Umland
Cover of the book Systemisch – kritisch? by Franz Preissler, Andreas Umland
Cover of the book Zwischen Propaganda und Anti-Kriegsbotschaft: Die Darstellung des Krieges im US-amerikanischen Spielfilm als Indikator gesellschaftlichen Wandels by Franz Preissler, Andreas Umland
Cover of the book Bildungskorruption in Russland und der Ukraine by Franz Preissler, Andreas Umland
Cover of the book Varietale Mehrsprachigkeit by Franz Preissler, Andreas Umland
Cover of the book The Elephant in the Room: Corruption and Cheating in Russian Universities by Franz Preissler, Andreas Umland
Cover of the book The New Third Rome by Franz Preissler, Andreas Umland
Cover of the book A History of the Czechoslovak Ocean Shipping Company, 1948–1989 by Franz Preissler, Andreas Umland
Cover of the book Mit Recht gegen rechts by Franz Preissler, Andreas Umland
Cover of the book Der Anti-Bias-Ansatz. Beiträge zur theoretischen Fundierung und Professionalisierung der Praxis by Franz Preissler, Andreas Umland
Cover of the book Gewalt: Das Dilemma mit dem Selbstwert by Franz Preissler, Andreas Umland
Cover of the book Europa ohne Identität? by Franz Preissler, Andreas Umland
Cover of the book Romania and the Holocaust by Franz Preissler, Andreas Umland
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy