Postcolonial Studies und Entwicklungstheorie

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science
Cover of the book Postcolonial Studies und Entwicklungstheorie by Helene Heise, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Helene Heise ISBN: 9783638359894
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 22, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Helene Heise
ISBN: 9783638359894
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 22, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Entwicklungspolitik, Note: 1-, Universität Hamburg (Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar Sozialwissenschaftliche Entwicklungstheorien, 32 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Postcolonial theory ist keine Entwicklungstheorie, vielmehr ist sie ein Analyseinstrument aus den Geistes- und Kulturwissenschaften, dass nach der Verbindung zwischen (wissenschaftlich produziertem) Wissen und Machtausübung während und nach Ende der Kolonialzeit fragt.1 Hierfür bedient sie sich der Methode der Diskursanalyse: es wird gefragt, in wieweit ein (wissenschaftlicher) Diskurs dazu dient, Machtstrukturen oder eine Weltordnung festzulegen. Wer bestimmt, was (wissenschaftlich) gesicherte Erkenntnisse sind, was richtig und falsch, gut und schlecht ist, der legitimiert bestimmte Formen von Herrschaft und Ordnung.2 Dies muss kein bewusster, absichtsvoller Prozess sein und ist er auch historisch nur zum Teil gewesen, er lässt sich aber mit Hilfe der Diskursanalyse aufdecken und untersuchen. Um der Frage nachzugehen, inwieweit die postcolonial theory im Rahmen der Entwicklungstheorie eine Rolle spielen kann, reicht es daher nicht, einfach nur die Ideen der postcolonial studies darzustellen. Diese sind nicht im entwicklungstheoretischen Kontext entstanden und auch in der politikwissenschaftlichen Diskussion bisher noch nicht gründlich verankert. Aus diesem Grund scheint es sinnvoll, die postcolonial theory auf die Entwicklungstheorie anzuwenden: Entwicklungstheorie soll hier im Sinne der postcolonial studies als ein wissenschaftlicher Diskurs verstanden werden. In ihm wird festgelegt, was Entwicklung ist, wie sie vonstatten gehen soll und was die Ziele der Entwicklung sein können. Damit ist sie keine 'objektive' Beschreibung von Ist-Zustand und möglichen Wegen zu einer Veränderung, sondern legt im Diskurs selbst fest, was als richtige oder falsche, gute oder schlechte 'Entwicklung' zu verstehen ist.3 ---------- 1 Vgl. Bill Ashcroft, Gareth Griffiths, Helen Tiffin: Post-Colonial Studies. The Key Concepts. London 1998. S. 1-3; Ato Quayson: Postcolonialism. Theory, Practice or Process? Cambridge 2000. S. 2-5 2 Vgl. Robert J.C. Young: Postcolonialism. A Very Short Introduction. Oxford 2003; ders.: Postcolonialism. An Historical Introduction. Oxford 2001; Edward W. Said: Orientalism. Western Conceptions of the Orient. London 41995; Jürgen Osterhammel: Kolonialismus. Geschichte - Formen - Folgen. München 2001. 3 Vgl. Young: Historical Introduction, S. 46-56; Rita Abrahamsen: African Studies and the Postcolonial Challenge. In: African Affairs 102 (2003), S. 189-210. hier: S. 201-204.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Entwicklungspolitik, Note: 1-, Universität Hamburg (Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar Sozialwissenschaftliche Entwicklungstheorien, 32 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Postcolonial theory ist keine Entwicklungstheorie, vielmehr ist sie ein Analyseinstrument aus den Geistes- und Kulturwissenschaften, dass nach der Verbindung zwischen (wissenschaftlich produziertem) Wissen und Machtausübung während und nach Ende der Kolonialzeit fragt.1 Hierfür bedient sie sich der Methode der Diskursanalyse: es wird gefragt, in wieweit ein (wissenschaftlicher) Diskurs dazu dient, Machtstrukturen oder eine Weltordnung festzulegen. Wer bestimmt, was (wissenschaftlich) gesicherte Erkenntnisse sind, was richtig und falsch, gut und schlecht ist, der legitimiert bestimmte Formen von Herrschaft und Ordnung.2 Dies muss kein bewusster, absichtsvoller Prozess sein und ist er auch historisch nur zum Teil gewesen, er lässt sich aber mit Hilfe der Diskursanalyse aufdecken und untersuchen. Um der Frage nachzugehen, inwieweit die postcolonial theory im Rahmen der Entwicklungstheorie eine Rolle spielen kann, reicht es daher nicht, einfach nur die Ideen der postcolonial studies darzustellen. Diese sind nicht im entwicklungstheoretischen Kontext entstanden und auch in der politikwissenschaftlichen Diskussion bisher noch nicht gründlich verankert. Aus diesem Grund scheint es sinnvoll, die postcolonial theory auf die Entwicklungstheorie anzuwenden: Entwicklungstheorie soll hier im Sinne der postcolonial studies als ein wissenschaftlicher Diskurs verstanden werden. In ihm wird festgelegt, was Entwicklung ist, wie sie vonstatten gehen soll und was die Ziele der Entwicklung sein können. Damit ist sie keine 'objektive' Beschreibung von Ist-Zustand und möglichen Wegen zu einer Veränderung, sondern legt im Diskurs selbst fest, was als richtige oder falsche, gute oder schlechte 'Entwicklung' zu verstehen ist.3 ---------- 1 Vgl. Bill Ashcroft, Gareth Griffiths, Helen Tiffin: Post-Colonial Studies. The Key Concepts. London 1998. S. 1-3; Ato Quayson: Postcolonialism. Theory, Practice or Process? Cambridge 2000. S. 2-5 2 Vgl. Robert J.C. Young: Postcolonialism. A Very Short Introduction. Oxford 2003; ders.: Postcolonialism. An Historical Introduction. Oxford 2001; Edward W. Said: Orientalism. Western Conceptions of the Orient. London 41995; Jürgen Osterhammel: Kolonialismus. Geschichte - Formen - Folgen. München 2001. 3 Vgl. Young: Historical Introduction, S. 46-56; Rita Abrahamsen: African Studies and the Postcolonial Challenge. In: African Affairs 102 (2003), S. 189-210. hier: S. 201-204.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Dimensionen der Kultur nach Hofstede. Individualismus vs. Kollektivismus in den USA und in Deutschland by Helene Heise
Cover of the book Der Bilderstreit und das zweite Nicaenum by Helene Heise
Cover of the book Schulautonomie - Was ist im Norden anders? by Helene Heise
Cover of the book Interreligiöses Lernen in der Grundschule by Helene Heise
Cover of the book Können allgemeine Dekrete und Gesetze des kanonischen Rechts gleichgesetzt werden? by Helene Heise
Cover of the book Ausländische Direktinvestitionen in Südafrika - Entwicklung des Investitionsklimas und die Investitionstätigkeit deutscher Unternehmen seit dem Ende der Apartheid by Helene Heise
Cover of the book Asset Deal. Zivil- und steuerrechtliche Aspekte by Helene Heise
Cover of the book Das Frauenbuch - Ulrich von Liechtenstein by Helene Heise
Cover of the book Reisezeit - Betrachtungen eines Zwischenraums by Helene Heise
Cover of the book Preispolitik - Instrument des Marketings by Helene Heise
Cover of the book Die Lieder Martin Luthers und ihre theologische Bedeutung by Helene Heise
Cover of the book Erarbeitung unterschiedlicher Anpassungsstrategien von Tieren an extrem kalte Lebensräume by Helene Heise
Cover of the book Wissenswertes über Platon by Helene Heise
Cover of the book Die Reformation - Das protestantische Prinzip by Helene Heise
Cover of the book Das behördliche Disziplinarverfahren als Verstoß gegen das Grundgesetz by Helene Heise
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy