Agieren Kommunalvertretungen in der lokalen Politik als Verwaltungsorgane oder als Parlamente?

Das Beispiel Stuttgart

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science, International, Foreign Legal Systems
Cover of the book Agieren Kommunalvertretungen in der lokalen Politik als Verwaltungsorgane oder als Parlamente? by Martin Weber, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Martin Weber ISBN: 9783638870054
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 3, 2007
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Martin Weber
ISBN: 9783638870054
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 3, 2007
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Note: 1,3, Universität Potsdam (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Lokale Demokratie im Wandel, 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Argument, in Städten und Gemeinden gebe es keine christlich- oder sozialdemokratischen Bürgersteige, wurde lange Zeit grundsätzlich zwischen der Kommunal- und der 'großen' Bundespolitik unterschieden. Diese Unterscheidung hatte auch zur Folge, dass die kommunalen Vertretungen nicht wie Bundestag und Landtage als Parlamente, sondern als Verwaltungsorgane betrachtet wurden. Diese Einordnung von Kommunalvertretungen erscheint insbesondere im Hinblick auf die Tatsache verwunderlich, dass alle deutschen Kommunalverfassungen der kommunalen Vertretungskörperschaft grundlegende politische und administrative Entscheidungen und damit weit mehr als bloße exekutive Aufgaben zuweisen. Der um diese Kategorisierung schon seit den 70er Jahren geführte normative Streit, der auch Gegenstand dieser Arbeit ist, erscheint auf den ersten Blick als rein akademische Fragestellung ohne erkennbare praktische Bedeutung. Doch vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Gemeinden beispielsweise rund zwei Drittel aller öffentlichen Investitionen tätigen und etwa achtzig Prozent aller Bundes- und Landesgesetze ausführen , ist es sinnvoll, die Entscheidungsstrukturen und Mechanismen sowie die entsprechenden Akteure auf kommunaler Ebene zu identifizieren und ihre Beziehungen unter einander zu analysieren. Dabei macht es einen Unterschied, ob die zumindest formal maßgebliche Institution Gemeindevertretung nach parlamentarischen Grundsätzen ähnlich den staatlichen Parlamenten funktioniert oder ob die Interaktionen zwischen Gemeindevertretung und Verwaltung ignoriert und Kommunalpolitik als etwas Einheitliches und Konfliktfreies betrachtet wird. Auch für die Analyse des Einflusses von Interessengruppen auf kommunaler Ebene ist es wesentlich, den politischen Charakter von Kommunalvertretungen zu erkennen. Darüber hinaus wirft die Analyse von Kommunalvertretungen ganz grundsätzliche Fragen zur ihrer Stellung im Verfassungs- und Verwaltungssystem der Bundesrepublik Deutschland auf. Im Folgenden werde ich zunächst die Stellung der Gemeinden im deutschen Verfassungssystem darstellen, um dann speziell auf die baden-württembergische Kommunalverfassung einzugehen. Daran schließt sich eine Gegenüberstellung der Argumente an, die für beziehungsweise gegen Kommunalvertretungen als Parlamente sprechen. In Punkt 5 werden diese Argumente dann am Beispiel Stuttgart empirisch geprüft und in den Schlussbemerkungen zusammengefasst und bewertet.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Note: 1,3, Universität Potsdam (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Lokale Demokratie im Wandel, 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Argument, in Städten und Gemeinden gebe es keine christlich- oder sozialdemokratischen Bürgersteige, wurde lange Zeit grundsätzlich zwischen der Kommunal- und der 'großen' Bundespolitik unterschieden. Diese Unterscheidung hatte auch zur Folge, dass die kommunalen Vertretungen nicht wie Bundestag und Landtage als Parlamente, sondern als Verwaltungsorgane betrachtet wurden. Diese Einordnung von Kommunalvertretungen erscheint insbesondere im Hinblick auf die Tatsache verwunderlich, dass alle deutschen Kommunalverfassungen der kommunalen Vertretungskörperschaft grundlegende politische und administrative Entscheidungen und damit weit mehr als bloße exekutive Aufgaben zuweisen. Der um diese Kategorisierung schon seit den 70er Jahren geführte normative Streit, der auch Gegenstand dieser Arbeit ist, erscheint auf den ersten Blick als rein akademische Fragestellung ohne erkennbare praktische Bedeutung. Doch vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Gemeinden beispielsweise rund zwei Drittel aller öffentlichen Investitionen tätigen und etwa achtzig Prozent aller Bundes- und Landesgesetze ausführen , ist es sinnvoll, die Entscheidungsstrukturen und Mechanismen sowie die entsprechenden Akteure auf kommunaler Ebene zu identifizieren und ihre Beziehungen unter einander zu analysieren. Dabei macht es einen Unterschied, ob die zumindest formal maßgebliche Institution Gemeindevertretung nach parlamentarischen Grundsätzen ähnlich den staatlichen Parlamenten funktioniert oder ob die Interaktionen zwischen Gemeindevertretung und Verwaltung ignoriert und Kommunalpolitik als etwas Einheitliches und Konfliktfreies betrachtet wird. Auch für die Analyse des Einflusses von Interessengruppen auf kommunaler Ebene ist es wesentlich, den politischen Charakter von Kommunalvertretungen zu erkennen. Darüber hinaus wirft die Analyse von Kommunalvertretungen ganz grundsätzliche Fragen zur ihrer Stellung im Verfassungs- und Verwaltungssystem der Bundesrepublik Deutschland auf. Im Folgenden werde ich zunächst die Stellung der Gemeinden im deutschen Verfassungssystem darstellen, um dann speziell auf die baden-württembergische Kommunalverfassung einzugehen. Daran schließt sich eine Gegenüberstellung der Argumente an, die für beziehungsweise gegen Kommunalvertretungen als Parlamente sprechen. In Punkt 5 werden diese Argumente dann am Beispiel Stuttgart empirisch geprüft und in den Schlussbemerkungen zusammengefasst und bewertet.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Theorie des sozialen Lernens nach Bandura und der pädagogische Einfluss auf die Entwicklung von Gewissen und Urteilsfähigkeit by Martin Weber
Cover of the book Die gotische Kathedrale - Das Essener Münster by Martin Weber
Cover of the book Die sozialen und politischen Implikationen der globalen Erwärmung by Martin Weber
Cover of the book Die rechtlichen Ansprüche gegen das Domain Grabbing by Martin Weber
Cover of the book Exegese MT 12,9-14 - Die Heilung eines Mannes am Sabbat by Martin Weber
Cover of the book Bericht über eine Trainertätigkeit im Vereinswesen im Bereich Jugendfußball by Martin Weber
Cover of the book Unterrichtsstunde: Platons Ideenlehre und Erkenntnistheorie by Martin Weber
Cover of the book Schulorientiertes Experimentieren im Chemieunterricht mit Kunststoffen by Martin Weber
Cover of the book Huntingtons Theorie eines Bruchlinienkrieges im Rahmen des israelisch-palästinensischen Konflikts seit Camp David 2 by Martin Weber
Cover of the book Der Glücksbegriff bei Aristoteles und Epikur. Ein Vergleich by Martin Weber
Cover of the book Absolutismus. Historisch-exemplarische Einzelfallstudien by Martin Weber
Cover of the book 'Elfchen' - Kennenlernen der Gedichtform und Produktion von Elfchen zum Thema Winter für ein Klassen-Elfchen-Buch als eine Möglichkeit, sich mit Gedichten auseinander zu setzen by Martin Weber
Cover of the book Offenlegung von Einkünften der Bundestagsabgeordneten by Martin Weber
Cover of the book International Relations: What kind of impact has the information revolution had on state sovereignty? Would you argue it has increased or decreased the power of the state? Why or why not? by Martin Weber
Cover of the book Funktion und Inhalt der Miniaturen in der Manessischen Liederhandschrift by Martin Weber
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy