Platons Begriff des Sehens

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy, Ancient
Cover of the book Platons Begriff des Sehens by Tobias Thiel, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Tobias Thiel ISBN: 9783638819206
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 27, 2007
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Tobias Thiel
ISBN: 9783638819206
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 27, 2007
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,7, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Philosophisches Seminar), Veranstaltung: Kritik des Sehens, 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Topos des Sehens hat im Rahmen der Philosophie eine lange und abwechslungsreiche Geschichte hinter sich. Dabei ist dieser historische Prozess durch eine sich wandelnde positive oder negative Deutung des Sehens selbst gekennzeichnet. Die griechischen Philosophen schufen die Vorstellung des Sehens durch eine Zerlegung in Sehstrahlen, die vom Auge ausgehen und das anvisierte Ziel treffen. Von Euklid, also gegen Ende des vierten Jahrhunderts vor Christus bis zum zehnten Jahrhundert nach der Zeitenwende ist dieses Paradigma des Sehstrahls für das Verständnis des Sehens ausschlaggebend gewesen. Aus diesem gedanklichen Umfeld geht auch die Konzeption Platons hervor, auf die in dieser Arbeit näher eingegangen werden soll. Konkret sollen Platons Vorstellungen anhand des Sonnen- und Liniengleichnisses aus der Politeia und den entsprechenden Ausführungen in seinem Spätwerk Timaios veranschaulicht werden. Da die Erkenntnis und die Einsicht von den Sinnen unabhängig sein soll und damit nicht in Phänomenen oder Erscheinungen gefunden werden kann, die immer abhängig vom wahrnehmenden Subjekt sind, muss es neben der 'Dingwelt' etwas von der Wahrnehmung des Subjekts Ausgeschlossenes geben, dem Platon einen höheren Wahrheitsgehalt zumessen kann. Diese zweite Welt firmiert als das 'Reich der Ideen'. Platon ist infolgedessen der Begründer eines philosophischen Intellektualismus, der in einem Dualismus von Schauen und Sehen gipfelt. Schauen wird dabei als ein metaphorisches Sehen verstanden, als ein Sehen des Sehens. Auf der anderen Seite hält Platon an dem in der griechischen Philosophie üblichen Primat des Sehsinns vor dem Hören fest. Er steht damit in einem Gegensatz zur hebräischen Tradition, die dem Gehorsam und dem Vernehmen des Wortes einen Vorzug gibt. Im Timaios betont Platon den vornehmen Charakter der Augen und er zeigt auf, in welch engem Zusammenhang Philosophieren und Sehen stünden. Das Sehen entfaltet sich bei Platon demzufolge zwischen übertragenem und begrifflichem Wortgebrauch. Es wird an diesen einführenden Passagen sogleich deutlich, dass die Geschichte des Sehens bereits bei Platon eine Kritik des Sehens einschließt. Beides ist nicht isoliert voneinander zu betrachten. Die Leitfrage der Arbeit ist es daher, herauszuarbeiten, wie Platons Sehtheorie genau beschaffen ist und welche Bedeutung sie in seinem Werk einnimmt.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,7, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Philosophisches Seminar), Veranstaltung: Kritik des Sehens, 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Topos des Sehens hat im Rahmen der Philosophie eine lange und abwechslungsreiche Geschichte hinter sich. Dabei ist dieser historische Prozess durch eine sich wandelnde positive oder negative Deutung des Sehens selbst gekennzeichnet. Die griechischen Philosophen schufen die Vorstellung des Sehens durch eine Zerlegung in Sehstrahlen, die vom Auge ausgehen und das anvisierte Ziel treffen. Von Euklid, also gegen Ende des vierten Jahrhunderts vor Christus bis zum zehnten Jahrhundert nach der Zeitenwende ist dieses Paradigma des Sehstrahls für das Verständnis des Sehens ausschlaggebend gewesen. Aus diesem gedanklichen Umfeld geht auch die Konzeption Platons hervor, auf die in dieser Arbeit näher eingegangen werden soll. Konkret sollen Platons Vorstellungen anhand des Sonnen- und Liniengleichnisses aus der Politeia und den entsprechenden Ausführungen in seinem Spätwerk Timaios veranschaulicht werden. Da die Erkenntnis und die Einsicht von den Sinnen unabhängig sein soll und damit nicht in Phänomenen oder Erscheinungen gefunden werden kann, die immer abhängig vom wahrnehmenden Subjekt sind, muss es neben der 'Dingwelt' etwas von der Wahrnehmung des Subjekts Ausgeschlossenes geben, dem Platon einen höheren Wahrheitsgehalt zumessen kann. Diese zweite Welt firmiert als das 'Reich der Ideen'. Platon ist infolgedessen der Begründer eines philosophischen Intellektualismus, der in einem Dualismus von Schauen und Sehen gipfelt. Schauen wird dabei als ein metaphorisches Sehen verstanden, als ein Sehen des Sehens. Auf der anderen Seite hält Platon an dem in der griechischen Philosophie üblichen Primat des Sehsinns vor dem Hören fest. Er steht damit in einem Gegensatz zur hebräischen Tradition, die dem Gehorsam und dem Vernehmen des Wortes einen Vorzug gibt. Im Timaios betont Platon den vornehmen Charakter der Augen und er zeigt auf, in welch engem Zusammenhang Philosophieren und Sehen stünden. Das Sehen entfaltet sich bei Platon demzufolge zwischen übertragenem und begrifflichem Wortgebrauch. Es wird an diesen einführenden Passagen sogleich deutlich, dass die Geschichte des Sehens bereits bei Platon eine Kritik des Sehens einschließt. Beides ist nicht isoliert voneinander zu betrachten. Die Leitfrage der Arbeit ist es daher, herauszuarbeiten, wie Platons Sehtheorie genau beschaffen ist und welche Bedeutung sie in seinem Werk einnimmt.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Prozesse, Tendenzen und Veränderungen in der russischen Mediensprache und im publizistischen Stil seit der Perestrojka by Tobias Thiel
Cover of the book Die Unternehmensnachfolge als Alternative zur Neugründung by Tobias Thiel
Cover of the book Energiewende mit finanzieller Beteiligung der Bürger am Beispiel von Bürgersolaranlagen by Tobias Thiel
Cover of the book Von der Stellenanzeige zur Personaleinstellung. Die Personalauswahl im Krankenhaus by Tobias Thiel
Cover of the book Touristische Raumkonstruktionen des Bran Castles in Rumänien. Mediale Imaginierte Geographien zwischen Kultur- und Dracula-Tourismus by Tobias Thiel
Cover of the book Gefühlsarbeit in der Pflege by Tobias Thiel
Cover of the book Die österreichische Haushaltsrechtsreform des Bundes by Tobias Thiel
Cover of the book Normalarbeitsverhältnis oder Prekariat by Tobias Thiel
Cover of the book Das deutsche Bildungssystem auf dem Prüfstand by Tobias Thiel
Cover of the book Die Stadtrechtsbestätigung Rostocks 1218 by Tobias Thiel
Cover of the book Der Kaschmirkonflikt von 1947 bis 1989 by Tobias Thiel
Cover of the book Paul Klee und seine Lehrtätigkeit am Bauhaus by Tobias Thiel
Cover of the book Kennzahlensysteme zur benutzerfreundlichen Gestaltung von Patienteninformationssystemen: Ihr Weg zum passenden Krankenhaus by Tobias Thiel
Cover of the book Herbert Marcuse, 'Triebstruktur und Gesellschaft' und die 68er Bewegung by Tobias Thiel
Cover of the book Controlling in einer Management Holding by Tobias Thiel
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy