Binswanger: Geld und Magie. Deutung und Kritik der modernen Wirtschaft

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy
Cover of the book Binswanger: Geld und Magie. Deutung und Kritik der modernen Wirtschaft by Jochen Müller, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Jochen Müller ISBN: 9783638336185
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 6, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Jochen Müller
ISBN: 9783638336185
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 6, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 1996 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,0, Technische Universität Darmstadt (Philosophie), Veranstaltung: Philosophie des Geldes, 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: I Einleitung In 'Geld und Magie. Deutung und Kritik der modernen Wirtschaft anhand von Goethes 'Faust'' versucht sich Hans Christoph Binswanger an einer Interpretation des zweiten Teiles des Faust, die sich betont von der idealistischen Goetheauslegung distanziert und das Drama als eine Allegorie der modernen Wirtschaft liest. Ausgehend von einer Analyse des alchemistischen Prozedere untersucht Binswanger, wie im Verlauf des Dramas Elemente der Alchemie motivisch wiederkehren und Goethes Sichtweise der modernen Wirtschaft bestimmen; im zweiten Teil (Binswanger 92 - 146) steht das Verhältnis von Wirtschaft und Zeit bzw. die Verbindung von Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst mit der Überwindung der Vergänglichkeit im Vordergrund. Der dritte Teil setzt sich schließlich mit Goethes Verhältnis zur Ökonomie und dessen ökonomischer Kompetenz auseinander und zieht sie als Beleg für die dezidiert ökonomisch-gesellschaftliche Interpretation heran. Das Anliegen ist eine Analyse der modernen Gesellschaft und Wirtschaft, insbesondere in ihrem Verhältnis zum Geld, vor dem Hintergrund einer Faust-Interpretation. Als Nicht-Philologe und Volkswissenschaftler betrachtet Binswanger das Drama dabei unter einem anderen Blickwinkel. Gleich zu Anfang seiner Darlegungen stellt Binswanger die These auf, im Mittelpunkt von Goethes Faust stehe die Faszination der Wirtschaft, die als alchemistischer Prozeß oder als 'Suche nach den künstlichen Gold' erklärt wird (Binswanger 9). Auch der historische Faust sei, wie der fiktive, ein Alchemist, ein 'Schwarzkünstler' gewesen, der sich in fürstliche Dienste begab, um künstliches Gold herzustellen. Der Begriff der Alchemie und sie selbst als Wissenschaft stammten wahrscheinlich aus Ägypten; etymologisch habe sich das Wort aus 'Kem' oder 'Chem' entwickelt, also der Bezeichnung für 'schwarze Erde Ägyptens'; 'schwarz' habe möglicherweise als Metapher für das Geheimnisvolle und Mysteriöse dieser Kunst gedient (Binswanger 11). Zentrales Mittel bei der Herstellung künstlichen Goldes sei dabei der 'Stein der Weisen' als wesentlicher Katalysator des chemischen Prozesses, bei dem ein unedles Metall wie Blei (als Symbol der Vergänglichkeit) in Gold, das Symbol des Dauerhaften und Unvergänglichen, umgewandelt wird. Dieser Bezug der Alchemie zur Zeit bzw. zum Ausbruch des Menschen aus der Vergänglichkeit ist zugleich der Anlaß für Binswangers Analyse des Verhältnisses der Wirtschaft und der modernen Gesellschaft zur Zeit. [...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 1996 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,0, Technische Universität Darmstadt (Philosophie), Veranstaltung: Philosophie des Geldes, 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: I Einleitung In 'Geld und Magie. Deutung und Kritik der modernen Wirtschaft anhand von Goethes 'Faust'' versucht sich Hans Christoph Binswanger an einer Interpretation des zweiten Teiles des Faust, die sich betont von der idealistischen Goetheauslegung distanziert und das Drama als eine Allegorie der modernen Wirtschaft liest. Ausgehend von einer Analyse des alchemistischen Prozedere untersucht Binswanger, wie im Verlauf des Dramas Elemente der Alchemie motivisch wiederkehren und Goethes Sichtweise der modernen Wirtschaft bestimmen; im zweiten Teil (Binswanger 92 - 146) steht das Verhältnis von Wirtschaft und Zeit bzw. die Verbindung von Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst mit der Überwindung der Vergänglichkeit im Vordergrund. Der dritte Teil setzt sich schließlich mit Goethes Verhältnis zur Ökonomie und dessen ökonomischer Kompetenz auseinander und zieht sie als Beleg für die dezidiert ökonomisch-gesellschaftliche Interpretation heran. Das Anliegen ist eine Analyse der modernen Gesellschaft und Wirtschaft, insbesondere in ihrem Verhältnis zum Geld, vor dem Hintergrund einer Faust-Interpretation. Als Nicht-Philologe und Volkswissenschaftler betrachtet Binswanger das Drama dabei unter einem anderen Blickwinkel. Gleich zu Anfang seiner Darlegungen stellt Binswanger die These auf, im Mittelpunkt von Goethes Faust stehe die Faszination der Wirtschaft, die als alchemistischer Prozeß oder als 'Suche nach den künstlichen Gold' erklärt wird (Binswanger 9). Auch der historische Faust sei, wie der fiktive, ein Alchemist, ein 'Schwarzkünstler' gewesen, der sich in fürstliche Dienste begab, um künstliches Gold herzustellen. Der Begriff der Alchemie und sie selbst als Wissenschaft stammten wahrscheinlich aus Ägypten; etymologisch habe sich das Wort aus 'Kem' oder 'Chem' entwickelt, also der Bezeichnung für 'schwarze Erde Ägyptens'; 'schwarz' habe möglicherweise als Metapher für das Geheimnisvolle und Mysteriöse dieser Kunst gedient (Binswanger 11). Zentrales Mittel bei der Herstellung künstlichen Goldes sei dabei der 'Stein der Weisen' als wesentlicher Katalysator des chemischen Prozesses, bei dem ein unedles Metall wie Blei (als Symbol der Vergänglichkeit) in Gold, das Symbol des Dauerhaften und Unvergänglichen, umgewandelt wird. Dieser Bezug der Alchemie zur Zeit bzw. zum Ausbruch des Menschen aus der Vergänglichkeit ist zugleich der Anlaß für Binswangers Analyse des Verhältnisses der Wirtschaft und der modernen Gesellschaft zur Zeit. [...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Karl der Große. Die Kaiserkrönung des Jahres 800 by Jochen Müller
Cover of the book Neue Medien im konstruktivistischen Englischunterricht by Jochen Müller
Cover of the book Unterrichtsvorbereitung zur schriftlichen Addition by Jochen Müller
Cover of the book Absolute and relative gains in the American decision to release nuclear weapons over Hiroshima and Nagasaki by Jochen Müller
Cover of the book Evaluation and selection of differentiation as a strategy for McDonald's by Jochen Müller
Cover of the book Soziale Ungleichheit bei Spätgeborenen in Großfamilien am Beispiel der Romanreihe 'Harry Potter' by Jochen Müller
Cover of the book Karl Martell - der 'illegitime' Erbe Pippins des Mittleren? by Jochen Müller
Cover of the book Die Gemeinde Wien im bundesstaatlichen System by Jochen Müller
Cover of the book Patientenverfügung für einen würdigen Tod bei nicht mehr bestehender Kommunikationsfähigkeit by Jochen Müller
Cover of the book Widerstand und Identität bei den Maori by Jochen Müller
Cover of the book Ovids Metamorphosen 10, 1-77: Orpheus und Eurydike by Jochen Müller
Cover of the book Reduzierung von Fehleinschätzungen in der eignungsdiagnostischen Personalauswahl aufgrund von physischer Attraktivität by Jochen Müller
Cover of the book Forms and Functions in Documentary Filmmaking by Jochen Müller
Cover of the book Somalia - Von Barre's Flucht bis zur Operation Restore Hope by Jochen Müller
Cover of the book Ausländische Direktinvestitionen im mitteldeutschen Chemiedreieck und deren Einfluß auf die Clusterbildung by Jochen Müller
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy