Das therapeutische Milieu in der schulischen Erziehungshilfe

Nonfiction, Reference & Language, Education & Teaching, Special Education
Cover of the book Das therapeutische Milieu in der schulischen Erziehungshilfe by Nancy Heß, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Nancy Heß ISBN: 9783638877442
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 17, 2007
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Nancy Heß
ISBN: 9783638877442
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 17, 2007
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: sehr gut, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Fachbereich Rehabilitationspädagogik), Veranstaltung: Interventionstechniken und Strategien bei Unterrichtsstörungen, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Unterricht aber auch im schulischen Miteinander kann es immer wieder zu Verhaltensproblemen oder Disziplinschwierigkeiten bei Schülern kommen. Besonders im Unterrichtsverlauf können Krisensituationen oder chronische Problemsituationen eine enorme Belastung für Lehrer und Schüler darstellen. Welche Ursachen dem Verhalten zugrunde liegen, weiß man oft nicht, da sie sich nur schwer eindeutig festmachen lassen. Auf der Suche nach den Ursachen kann man sich verschiedener Erklärungsmodelle bedienen, die in ihrer Deutung zwar mannigfaltig und gegensätzlich sind, jedoch alle ihre Berechtigung haben. Eindeutige Ursachenzuschreibungen für das Entstehen eines Problemverhaltens bei Kindern und Jugendlichen können nicht gemacht werden. Vielmehr sind es verschiedenste Theorien, die aus ihrem Blickwinkel versuchen, die Gründe für Verhaltensprobleme zu beschreiben und zu erklären. So existieren beispielsweise soziologische, ökologische, verhaltenstheoretische und psychodynamische Modelle, um nur einige zu nennen. Redl (1987) greift in seiner psychodynamischen Konzeption auf einige Erkenntnisse von Freuds Psychoanalyse zurück. Im Gegensatz zu Freud, der die Unterdrückung der Triebe des 'Es' als Ursache für Verhaltensschwierigkeiten sieht, geht Redl davon aus, dass das 'Ich' in seiner Funktion gestärkt werden muss. Aus dieser Sichtweise bedarf es also bei Kindern mit Verhaltensstörungen der 'Ich-Unterstützung'. 'Ein schwaches Ich bedeutet das Vorhandensein einer starken Triebspannung, die das Ich, als Realitätsinstanz, nicht bewältigen kann' (Hillenbrand 1999, S.73). Aus diesem Grund müssen dem Kind also bestimmte Möglichkeiten gegeben werden, die zur Ich-Stärkung beitragen und die Lebenssituation des Kindes beachten. Therapeutische Maßnahmen allein, wie zum Beispiel therapeutische Gespräche oder Spieltherapie können aufgrund ihrer zeitlichen Begrenzung nur kurzfristig ihre Wirkung entfalten und deshalb 'den komplexen Hilfe- und Erziehungsbedürfnissen von Kindern mit Gefühls- und Verhaltensstörungen nicht gerecht werden' (Budnik, Unger, Fingerle 2003, S.178). Aus diesem Grund fordert Redl für Kinder mit Ich-Störung, dass ein 'von therapeutischen Prinzipien durchdrungene(r) Erziehungsalltag' (Budnik, Unger, Fingerle 2003, S.178) geschaffen werden muss. Redl beschreibt hierfür die Schaffung eines therapeutischen Milieus, der die gesamte Lebensumwelt des Kindes berücksichtigt und somit immer einen therapeutischen Einfluss auf das Kind ausübt (vgl. Fatke 1987, S.20).

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: sehr gut, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Fachbereich Rehabilitationspädagogik), Veranstaltung: Interventionstechniken und Strategien bei Unterrichtsstörungen, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Unterricht aber auch im schulischen Miteinander kann es immer wieder zu Verhaltensproblemen oder Disziplinschwierigkeiten bei Schülern kommen. Besonders im Unterrichtsverlauf können Krisensituationen oder chronische Problemsituationen eine enorme Belastung für Lehrer und Schüler darstellen. Welche Ursachen dem Verhalten zugrunde liegen, weiß man oft nicht, da sie sich nur schwer eindeutig festmachen lassen. Auf der Suche nach den Ursachen kann man sich verschiedener Erklärungsmodelle bedienen, die in ihrer Deutung zwar mannigfaltig und gegensätzlich sind, jedoch alle ihre Berechtigung haben. Eindeutige Ursachenzuschreibungen für das Entstehen eines Problemverhaltens bei Kindern und Jugendlichen können nicht gemacht werden. Vielmehr sind es verschiedenste Theorien, die aus ihrem Blickwinkel versuchen, die Gründe für Verhaltensprobleme zu beschreiben und zu erklären. So existieren beispielsweise soziologische, ökologische, verhaltenstheoretische und psychodynamische Modelle, um nur einige zu nennen. Redl (1987) greift in seiner psychodynamischen Konzeption auf einige Erkenntnisse von Freuds Psychoanalyse zurück. Im Gegensatz zu Freud, der die Unterdrückung der Triebe des 'Es' als Ursache für Verhaltensschwierigkeiten sieht, geht Redl davon aus, dass das 'Ich' in seiner Funktion gestärkt werden muss. Aus dieser Sichtweise bedarf es also bei Kindern mit Verhaltensstörungen der 'Ich-Unterstützung'. 'Ein schwaches Ich bedeutet das Vorhandensein einer starken Triebspannung, die das Ich, als Realitätsinstanz, nicht bewältigen kann' (Hillenbrand 1999, S.73). Aus diesem Grund müssen dem Kind also bestimmte Möglichkeiten gegeben werden, die zur Ich-Stärkung beitragen und die Lebenssituation des Kindes beachten. Therapeutische Maßnahmen allein, wie zum Beispiel therapeutische Gespräche oder Spieltherapie können aufgrund ihrer zeitlichen Begrenzung nur kurzfristig ihre Wirkung entfalten und deshalb 'den komplexen Hilfe- und Erziehungsbedürfnissen von Kindern mit Gefühls- und Verhaltensstörungen nicht gerecht werden' (Budnik, Unger, Fingerle 2003, S.178). Aus diesem Grund fordert Redl für Kinder mit Ich-Störung, dass ein 'von therapeutischen Prinzipien durchdrungene(r) Erziehungsalltag' (Budnik, Unger, Fingerle 2003, S.178) geschaffen werden muss. Redl beschreibt hierfür die Schaffung eines therapeutischen Milieus, der die gesamte Lebensumwelt des Kindes berücksichtigt und somit immer einen therapeutischen Einfluss auf das Kind ausübt (vgl. Fatke 1987, S.20).

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Aktuelle Erklärungsansätze des Konsumentenverhaltens und deren spezielle Betrachtung in Krisensituationen von Marken bzw. Unternehmen by Nancy Heß
Cover of the book Bestimmung des Energieumsatzes im Sport by Nancy Heß
Cover of the book Leitungen durch Löten verbinden (Unterweisung Industriemeister / -in Elektrotechnik) by Nancy Heß
Cover of the book Das 'Fremde' als Phänomen im Alten Orient: Neuassyrische Massendeportation im Kontext sozialer Randgruppen by Nancy Heß
Cover of the book Belastungs- und Entlastungswirkungen sowie Gestaltungsoptionen von Thesaurierungsbegünstigung by Nancy Heß
Cover of the book Frontalunterricht und Gelenktes Unterrichtsgespräch als Leitfossilien von Unterricht? by Nancy Heß
Cover of the book Säkularisation im Bistum Augsburg anhand der Benediktinerreichsabtei St. Lorenz in Kempten by Nancy Heß
Cover of the book Haben Dinge Nationalcharakter? Zur identitätsstiftenden Wirkung der Dingwelt by Nancy Heß
Cover of the book Bearbeitung und Bestätigung von Aufträgen (Unterweisung Kaufmann / -frau im Groß- und Außenhandel) by Nancy Heß
Cover of the book Konflikte im Strukturvertrieb einer Versicherung by Nancy Heß
Cover of the book 'On Toleration' and 'Prayer to God' - Voltaire: An Exploration by Nancy Heß
Cover of the book Kindheit und Medien - Zur Bedeutung der Mediensozialisation im Kindesalter by Nancy Heß
Cover of the book Speise für die Götter by Nancy Heß
Cover of the book Das Reformpapsttum im 11. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung des Pontifikats Gregors VII. by Nancy Heß
Cover of the book UN-Kaufrecht. Anwendungsbereiche, Bedeutung und Vergleich zum deutschen Recht by Nancy Heß
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy