Gedenkfeier 1921: 'Auf der Suche nach der verlorenen Zeit'

Chodasevic 'Koleblemyj trenoznik'

Nonfiction, Reference & Language, Foreign Languages, Russian
Cover of the book Gedenkfeier 1921: 'Auf der Suche nach der verlorenen Zeit' by Larissa van Schayck, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Larissa van Schayck ISBN: 9783640945238
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 28, 2011
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Larissa van Schayck
ISBN: 9783640945238
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 28, 2011
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 2, Ruhr-Universität Bochum (Slawistik), Veranstaltung: 'Rezeptionsgeschichte - Puskin-Konzepte im 19. Jahrhundert', Sprache: Deutsch, Abstract: Der Wandel des Dichterbildes in der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts steht im Zeichen der Kultur und Gesellschaft. Die russische Literatur des beginnenden 20. Jahrhunderts ist eine Literatur des Autors, die den Leser zwingt, sich den Idealen und der Weltsicht dieses Autors anzupassen. «Der eigentliche Dichterkult beginnt in Russland nach dem Tod Pu?kins, dessen Biographie allmählich zum Muster einer Dichter-Vita stilisiert wird. Doch erst im Symbolismus, im «Silbernen Zeitalter», das sich im Selbstverständnis an der «goldenen» Pu?kinzeit orientiert, entsteht der erwähnte auktoriale Diskurs, in dem das Dichterbild zu einer zentralen Bezugsinstanz in der Literatur zu werden beginnt. *1) Die Literatur und Kunst der Moderne in Russland haben einen gewaltigen Aufschwung in der raschen Abfolge von Stilepochen erlebt. Der Realismus des 19. Jahrhunderts weicht um 1900 dem Symbolismus, dieser wiederum um 1910 von der Avantgarde, vom Akmeismus und Futurismus verdrängt. Die Wende zur Moderne erscheint als eine Abkehr vom Realismus des 19. Jahrhunderts. Die Symbolisten definierten ihre Kunst als Streben zu einer 'höheren' Realität. Die Futuristen vertraten dagegen die Auffassung eines diesseitigen Universums. Sie demonstrierten ihren Bruch mit der Tradition. Die russische Avantgarde war keine einheitliche Bewegung. Sie war in kleinere Gruppen zersplittert, die danach strebten, eine neue Kunst zu schaffen. Im Herbst 1911 konstituierte sich die Petersburger Dichtergilde (Cech poetov), die durch Achmatova, Gorodeckij, Gumilev, Mandel'?tam und andere vertreten war. Mit dem Tode Gumilevs (1921) löste sich die Gruppe langsam wieder auf. Aus dieser Gruppe heraus entstand eine Bewegung - der Akmeismus. Der Akmeismus knüpfte an die Errungenschaften des Symbolismus an. Der Symbolismus, so Gumilev, habe 'eine Störung des Gleichgewichts in der Poesie bewirkt. Er habe sich dem Symbol unterworfen und sich in der Verschmelzung der poetischen Bilder in einer nubelösen Metaphysik verfangen.'*2) Deshalb wolle man den Vers von den Fesseln des Metrums befreien, alle poetischen Mittel sollten gleich-berechtigt nebeneinander stehen. Das Symbol solle nur ein Mittel unter vielen sein. Der Dichter solle in dieser Welt bleiben und auf alles mystische Streben verzichten. Die Betonung des Diesseits solle den Zustand des Gleichgewichts in der Kunst herstellen. [...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 2, Ruhr-Universität Bochum (Slawistik), Veranstaltung: 'Rezeptionsgeschichte - Puskin-Konzepte im 19. Jahrhundert', Sprache: Deutsch, Abstract: Der Wandel des Dichterbildes in der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts steht im Zeichen der Kultur und Gesellschaft. Die russische Literatur des beginnenden 20. Jahrhunderts ist eine Literatur des Autors, die den Leser zwingt, sich den Idealen und der Weltsicht dieses Autors anzupassen. «Der eigentliche Dichterkult beginnt in Russland nach dem Tod Pu?kins, dessen Biographie allmählich zum Muster einer Dichter-Vita stilisiert wird. Doch erst im Symbolismus, im «Silbernen Zeitalter», das sich im Selbstverständnis an der «goldenen» Pu?kinzeit orientiert, entsteht der erwähnte auktoriale Diskurs, in dem das Dichterbild zu einer zentralen Bezugsinstanz in der Literatur zu werden beginnt. *1) Die Literatur und Kunst der Moderne in Russland haben einen gewaltigen Aufschwung in der raschen Abfolge von Stilepochen erlebt. Der Realismus des 19. Jahrhunderts weicht um 1900 dem Symbolismus, dieser wiederum um 1910 von der Avantgarde, vom Akmeismus und Futurismus verdrängt. Die Wende zur Moderne erscheint als eine Abkehr vom Realismus des 19. Jahrhunderts. Die Symbolisten definierten ihre Kunst als Streben zu einer 'höheren' Realität. Die Futuristen vertraten dagegen die Auffassung eines diesseitigen Universums. Sie demonstrierten ihren Bruch mit der Tradition. Die russische Avantgarde war keine einheitliche Bewegung. Sie war in kleinere Gruppen zersplittert, die danach strebten, eine neue Kunst zu schaffen. Im Herbst 1911 konstituierte sich die Petersburger Dichtergilde (Cech poetov), die durch Achmatova, Gorodeckij, Gumilev, Mandel'?tam und andere vertreten war. Mit dem Tode Gumilevs (1921) löste sich die Gruppe langsam wieder auf. Aus dieser Gruppe heraus entstand eine Bewegung - der Akmeismus. Der Akmeismus knüpfte an die Errungenschaften des Symbolismus an. Der Symbolismus, so Gumilev, habe 'eine Störung des Gleichgewichts in der Poesie bewirkt. Er habe sich dem Symbol unterworfen und sich in der Verschmelzung der poetischen Bilder in einer nubelösen Metaphysik verfangen.'*2) Deshalb wolle man den Vers von den Fesseln des Metrums befreien, alle poetischen Mittel sollten gleich-berechtigt nebeneinander stehen. Das Symbol solle nur ein Mittel unter vielen sein. Der Dichter solle in dieser Welt bleiben und auf alles mystische Streben verzichten. Die Betonung des Diesseits solle den Zustand des Gleichgewichts in der Kunst herstellen. [...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Entwicklung des deutschen Venture-Capital Marktes by Larissa van Schayck
Cover of the book Individualisierung und ihre Folgen für den Aufbau intimer Partnerschaften innerhalb der Jugendphase by Larissa van Schayck
Cover of the book Virtualität - Realität (Gibt es eine autonome Realität?) by Larissa van Schayck
Cover of the book Die Internationalisierung der Rechnungslegung in Deutschland by Larissa van Schayck
Cover of the book Forschungs- und Entwicklungskooperationen im Netzwerk der Automobilindustrie by Larissa van Schayck
Cover of the book Why is security an 'essentially contested concept' and what ways are there to overcome this? by Larissa van Schayck
Cover of the book Perceptions of Current Learning Management Systems by Larissa van Schayck
Cover of the book Wie demokratisch ist Venezuela unter Hugo Chávez? by Larissa van Schayck
Cover of the book Neuregelungen der Abschreibungsmöglichkeiten durch die Unternehmensteuerreform 2008 by Larissa van Schayck
Cover of the book Entwicklung einer Metasuchmaschine für internationale Suchdienste by Larissa van Schayck
Cover of the book Die Sozioökonomie von Sport by Larissa van Schayck
Cover of the book Probleme interner Organisationsdemokratie und das eherne Gesetz der Oligarchie nach Robert Michels by Larissa van Schayck
Cover of the book Forms and effects of violence in 'The Brief and Wonderous Life of Oscar Wao' by Larissa van Schayck
Cover of the book Chancen der Mediennutzung bei Kindern by Larissa van Schayck
Cover of the book Japanese Blood Debt Issue During the Era of Tunku Abdul Rahman by Larissa van Schayck
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy