Hito Steyerls 'Lovely Andrea' und Ästhetische Forschung

Wie ein komplexes Kunstwerk durch experimentelle Annäherung erfahrbar gemacht werden kann

Nonfiction, Reference & Language, Education & Teaching, Teaching, Teaching Methods
Cover of the book Hito Steyerls 'Lovely Andrea' und Ästhetische Forschung by Berit Eichler, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Berit Eichler ISBN: 9783638024389
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 18, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Berit Eichler
ISBN: 9783638024389
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 18, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Kunst - Kunstpädagogik, Note: 1,0, Universität Bremen (Institut fpr Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik), Veranstaltung: Von Kunst aus: Ästhetisch-biographische Arbeit im Museum, 19 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Sie hängen gefesselt von der Decke, liegen eingeschnürt am Boden oder stehen angeseilt an einem Pfahl: nackte, manchmal in ein Bürokostüm gehüllte junge Frauen, deren Geschlechtsmerkmale durch die Fesseln aufreizend hervorgehoben werden. Sex und Gewalt, ein Thema, das immer Konjunktur hat. Doch plötzlich erklingt fröhliche Musik, ein Zeichentrick-Spiderman schwingt sich durchs Bild und im nächsten Moment singen Shirley and Company ihren Hit 'Shame, Shame, Shame' aus dem Jahre 1975. Moment Mal, um was geht es hier eigentlich? In 'Lovely Andrea' mischt Hito Steyerl Bondage-Szenen mit Bildern von Guantánamo-Häftlingen, Zeichentrick und Musikvideos. Der Film ist schockierend und erregend, anziehend und abschreckend, ernst und unbekümmert zugleich. Zurück bleibt ein verstörendes Gefühl und ein großes Fragezeichen. Was will die Künstlerin mit diesem Werk? Übt sie feministische Kritik an der Pornoindustrie, klagt sie die Gefangenenpolitik der vereinigten Staaten an oder verherrlicht 'Lovely Andrea' nicht doch eher die unbeschwerte Spaßkultur? Und warum wird der Film auf der documenat12 in einem großen, Licht durchfluteten Raum gezeigt, den man beim Rundgang durch das Fridericianum fast zwangsweise passiert und welcher die Besuchenden in aller Öffentlichkeit mit den anzüglichen und gewaltsamen Szenen konfrontiert? Welche Aussage wird getroffen und wie gehen die Betrachtenden mit der Situation und dem Werk um? Was für Möglichkeiten gibt es überhaupt, sich mit einem so komplexen Werk auseinanderzusetzen? Und welche Herausforderung bedeutet aktuelle Kunst wie 'Lovely Andrea' für die Kunstdidaktik, die es vermitteln soll? In meiner Hausarbeit gehe ich diesen Fragen nach, indem ich Hito Steyerls Film zunächst analysiere und seine Einbettung in den Kontext der documeta12 beschreibe. Anschließend beschäftige ich mich mit den didaktischen Konzepten der Ästhetischen Forschung nach Helga Kämpf Jansen und Christine Heil. Es wird sich zeigen, dass die Ästhetische Forschung in ihrer Struktur und Herangehensweise Parallelen sowohl zu Hito Steyerls Film als auch zu der documenta 12 insgesamt aufweist und damit ideale Bedingungen für eine umfassende Beschäftigung mit 'Lovely Andrea' bietet. Angelehnt an die Konzepte der beiden Kunstdidaktikerinnen skizziere ich anschließend eine Möglichkeit sich dem Film experimentell anzunähern. Den Abschluss bilden Hinweise bezüglich einer Umsetzung im Schulunterricht und eine Reflexion.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Kunst - Kunstpädagogik, Note: 1,0, Universität Bremen (Institut fpr Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik), Veranstaltung: Von Kunst aus: Ästhetisch-biographische Arbeit im Museum, 19 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Sie hängen gefesselt von der Decke, liegen eingeschnürt am Boden oder stehen angeseilt an einem Pfahl: nackte, manchmal in ein Bürokostüm gehüllte junge Frauen, deren Geschlechtsmerkmale durch die Fesseln aufreizend hervorgehoben werden. Sex und Gewalt, ein Thema, das immer Konjunktur hat. Doch plötzlich erklingt fröhliche Musik, ein Zeichentrick-Spiderman schwingt sich durchs Bild und im nächsten Moment singen Shirley and Company ihren Hit 'Shame, Shame, Shame' aus dem Jahre 1975. Moment Mal, um was geht es hier eigentlich? In 'Lovely Andrea' mischt Hito Steyerl Bondage-Szenen mit Bildern von Guantánamo-Häftlingen, Zeichentrick und Musikvideos. Der Film ist schockierend und erregend, anziehend und abschreckend, ernst und unbekümmert zugleich. Zurück bleibt ein verstörendes Gefühl und ein großes Fragezeichen. Was will die Künstlerin mit diesem Werk? Übt sie feministische Kritik an der Pornoindustrie, klagt sie die Gefangenenpolitik der vereinigten Staaten an oder verherrlicht 'Lovely Andrea' nicht doch eher die unbeschwerte Spaßkultur? Und warum wird der Film auf der documenat12 in einem großen, Licht durchfluteten Raum gezeigt, den man beim Rundgang durch das Fridericianum fast zwangsweise passiert und welcher die Besuchenden in aller Öffentlichkeit mit den anzüglichen und gewaltsamen Szenen konfrontiert? Welche Aussage wird getroffen und wie gehen die Betrachtenden mit der Situation und dem Werk um? Was für Möglichkeiten gibt es überhaupt, sich mit einem so komplexen Werk auseinanderzusetzen? Und welche Herausforderung bedeutet aktuelle Kunst wie 'Lovely Andrea' für die Kunstdidaktik, die es vermitteln soll? In meiner Hausarbeit gehe ich diesen Fragen nach, indem ich Hito Steyerls Film zunächst analysiere und seine Einbettung in den Kontext der documeta12 beschreibe. Anschließend beschäftige ich mich mit den didaktischen Konzepten der Ästhetischen Forschung nach Helga Kämpf Jansen und Christine Heil. Es wird sich zeigen, dass die Ästhetische Forschung in ihrer Struktur und Herangehensweise Parallelen sowohl zu Hito Steyerls Film als auch zu der documenta 12 insgesamt aufweist und damit ideale Bedingungen für eine umfassende Beschäftigung mit 'Lovely Andrea' bietet. Angelehnt an die Konzepte der beiden Kunstdidaktikerinnen skizziere ich anschließend eine Möglichkeit sich dem Film experimentell anzunähern. Den Abschluss bilden Hinweise bezüglich einer Umsetzung im Schulunterricht und eine Reflexion.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Revolution 1848/49 - Deutsche Nationsbildung im Zeichen von Einheit und Freiheit by Berit Eichler
Cover of the book Neuwahlen 2005 - politischer Selbstmord oder strategischer Schachzug? by Berit Eichler
Cover of the book Topical Focus in Focus Preposing Constructions by Berit Eichler
Cover of the book Die II. Generalversammlung der Celam 1968 in Medellín. Das Problem der Gewalt in Lateinamerika by Berit Eichler
Cover of the book Der Freiberufliche Heilmittelerbringer. Vergütungsanspruch in der gesetzlichen Krankenversicherung by Berit Eichler
Cover of the book Unterrichtsstunde: Das Kreuz - Zeichen des Leides, Zeichen der Hoffnung by Berit Eichler
Cover of the book Psychologisches Gutachten eines kinderpsychiatrischen Falls by Berit Eichler
Cover of the book Unterrichtsstunde, 1. Klasse: Wir finden heraus, wie viele Möglichkeiten es gibt, ein Eis mit drei Kugeln zu bestücken, wenn drei verschiedenen Sorten zur Auswahl stehen by Berit Eichler
Cover of the book Die Diskussion um Guido Knopps Geschichtsdokumentationen. Die Dokumentarreihe 'Hitlers Helfer' by Berit Eichler
Cover of the book Windkraftanlagen - Entwicklung, Aufbau, Funktion by Berit Eichler
Cover of the book Als Christ muss ich mein Leben täglich neu überdenken by Berit Eichler
Cover of the book Möglichkeiten und Grenzen der Filmsynchronisation - Eine Untersuchung am Beispiel des Films 'White Men Can't Jump' by Berit Eichler
Cover of the book Das Modell zur Akkulturation von John Berry und seine theoretischen Grundlagen. Darstellung und kritische Würdigung by Berit Eichler
Cover of the book Marken- und Produktpiraterie im Ausland am Beispiel der VR China by Berit Eichler
Cover of the book Show me your playlist and I tell you who you are by Berit Eichler
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy