Die Errichtung einer deutschen Musterrepublik auf amerikanischem Boden

Wie der Traum der 'Gießener Auswanderungsgesellschaft' zum Albtraum wurde

Nonfiction, History, Germany
Cover of the book Die Errichtung einer deutschen Musterrepublik auf amerikanischem Boden by Andrea Steinebach, GRIN Verlag
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Author: Andrea Steinebach ISBN: 9783668274310
Publisher: GRIN Verlag Publication: August 15, 2016
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Andrea Steinebach
ISBN: 9783668274310
Publisher: GRIN Verlag
Publication: August 15, 2016
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Gesch. Europa - Deutschland - I. Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1,7, FernUniversität Hagen (Historisches Institut), Veranstaltung: Politische Kultur- und Sozialgeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: In den Jahren von 1815 bis 1914 kamen etwa sieben Millionen Deutsche nach Amerika , davon die meisten - weit vor religiösen oder politischen - aus ökonomisch-sozialen Gründen. In dieser Hausarbeit soll es um die politisch motivierte Auswanderung Deutscher im neunzehnten Jahrhundert gehen, die - insbesondere durch die enttäuschten Hoffnungen in Bezug auf politische Partizipation und Freiheitsrechte im Anschluss an die napoleonischen Befreiungskriege - von manchem als Alternative zum aussichtslos erscheinenden Kampf im eigenen Land gesehen wurde. Eine Art der Reaktion auf eine unerträglich empfundene politische Realität ist die Auswanderung in ein anderes Land, welches größere Freiheit und Toleranz zu bieten scheint - in den meisten Fällen war jenes für die deutschen Auswanderer die USA. Über die Anzahl von rein politisch motivierten Auswanderungen herrscht Uneinigkeit: Bis auf (schon in Deutschland) prominente Einzelne, die sich auch in den USA einen Namen machen konnten (und deren wie auch immer gearteter Ruhm dann noch nach Deutschland zurückstrahlte) , sind die 'Politischen' eine nur schwer abgrenzbare Gruppe der Emigranten. Eine eindeutig politisch motivierte Auswanderung - zumindest ihrer Organisatoren - stellt die heute kurios erscheinende Geschichte der 'Gießener Auswanderungsgesellschaft' dar. Die 1833 von Friedrich Münch und Paul Follenius gegründete Gesellschaft verließ im darauffolgenden Jahr Bremerhaven mit rund 500 Auswanderungswilligen auf zwei Schiffen, um ein neues Leben in Amerika zu beginnen. Der evangelische Pfarrer Friedrich Münch und sein Schwager, der Jurist Paul Follenius, waren schon seit ihrer Studentenzeit befreundet und Mitglieder der 'Gießener Schwarzen', eine (aus einer Burschenschaft hervorgegangene) geheime Gruppierung, bei der vor allem auch Follenius' Brüder Karl und August Follen eine tragende Rolle gespielt hatten. Sie vertraten politische Ideen von nationaler Einigung und Liberalisierung, die sie zuletzt in den Staaten des Deutschen Bundes als - in absehbarer Zeit - nicht mehr realisierbar erachteten. Durch Enttäuschung radikalisiert, erarbeiteten sie den idealistisch-verwegenen Plan, eine Auswanderungsgesellschaft zu gründen und Deutsche in einem möglichst wenig bevölkerten Teil der Vereinigten Staaten anzusiedeln, um dort einen demokratischen 'Freistaat christlicher Gesinnung' ins Leben zu rufen - ein 'verjüngtes Teuschland' fern der Heimat.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Gesch. Europa - Deutschland - I. Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1,7, FernUniversität Hagen (Historisches Institut), Veranstaltung: Politische Kultur- und Sozialgeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: In den Jahren von 1815 bis 1914 kamen etwa sieben Millionen Deutsche nach Amerika , davon die meisten - weit vor religiösen oder politischen - aus ökonomisch-sozialen Gründen. In dieser Hausarbeit soll es um die politisch motivierte Auswanderung Deutscher im neunzehnten Jahrhundert gehen, die - insbesondere durch die enttäuschten Hoffnungen in Bezug auf politische Partizipation und Freiheitsrechte im Anschluss an die napoleonischen Befreiungskriege - von manchem als Alternative zum aussichtslos erscheinenden Kampf im eigenen Land gesehen wurde. Eine Art der Reaktion auf eine unerträglich empfundene politische Realität ist die Auswanderung in ein anderes Land, welches größere Freiheit und Toleranz zu bieten scheint - in den meisten Fällen war jenes für die deutschen Auswanderer die USA. Über die Anzahl von rein politisch motivierten Auswanderungen herrscht Uneinigkeit: Bis auf (schon in Deutschland) prominente Einzelne, die sich auch in den USA einen Namen machen konnten (und deren wie auch immer gearteter Ruhm dann noch nach Deutschland zurückstrahlte) , sind die 'Politischen' eine nur schwer abgrenzbare Gruppe der Emigranten. Eine eindeutig politisch motivierte Auswanderung - zumindest ihrer Organisatoren - stellt die heute kurios erscheinende Geschichte der 'Gießener Auswanderungsgesellschaft' dar. Die 1833 von Friedrich Münch und Paul Follenius gegründete Gesellschaft verließ im darauffolgenden Jahr Bremerhaven mit rund 500 Auswanderungswilligen auf zwei Schiffen, um ein neues Leben in Amerika zu beginnen. Der evangelische Pfarrer Friedrich Münch und sein Schwager, der Jurist Paul Follenius, waren schon seit ihrer Studentenzeit befreundet und Mitglieder der 'Gießener Schwarzen', eine (aus einer Burschenschaft hervorgegangene) geheime Gruppierung, bei der vor allem auch Follenius' Brüder Karl und August Follen eine tragende Rolle gespielt hatten. Sie vertraten politische Ideen von nationaler Einigung und Liberalisierung, die sie zuletzt in den Staaten des Deutschen Bundes als - in absehbarer Zeit - nicht mehr realisierbar erachteten. Durch Enttäuschung radikalisiert, erarbeiteten sie den idealistisch-verwegenen Plan, eine Auswanderungsgesellschaft zu gründen und Deutsche in einem möglichst wenig bevölkerten Teil der Vereinigten Staaten anzusiedeln, um dort einen demokratischen 'Freistaat christlicher Gesinnung' ins Leben zu rufen - ein 'verjüngtes Teuschland' fern der Heimat.

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